PBP Stories - 2015

BC Randonneurs Cycling Club
 

Paris - Brest - Paris 2015 by Björn Lenhard

Björn Lenhard was the first finisher at PBP 2015. Here is his ride story.

Source link: the original German version HERE

Source link: the English translation HERE

In German:

Paris - Brest - Paris 2015

Zum ersten Mal von Paris – Brest – Paris erfahren hatte ich 2011. Ich hatte gerade angefangen mit Rennradfahren und bereitete mich mit einem Freund auf die Fichkona vor. Dieser erzählte mir dann von den Brevets, welche er gern als Vorbereitung fahren würde. So kam ich das erste Mal nach Bennewitz und bestritt dort einen 200er und einen 400er. 2011 war gerade PBP - Jahr und es ging hoch her deswegen. Für mich waren damals die 600km der Fichkona schon aufregend und Herausforderung genug. Die 1200km von Paris an die Atlantikküste und zurück konnte ich mir zu dieser Zeit unmöglich vorstellen. Wie kann man so lange im Sattel sitzen, wie ist das mit Essen und Trinken und dazu noch die Frage mit dem Schlafen - Fragen über Fragen ? Dennoch faszinierte mich diese Veranstaltung von der ersten Berührung an. Zuviel wurde mir über PBP während der Brevets erzählt. Die Erzählungen und Berichte die ich danach darüber las ließen mich nicht mehr los - ich war „angefixt“.

Da PBP nur alle vier Jahre stattfindet hatte ich genügend Zeit mich darauf vorzubereiten. Alles lief prima dieses Jahr, die Brevetserie wurde abgerissen und da ich letztes Jahr einen 1000km Brevet absolviert hatte konnte ich mich gleich am Anfang anmelden. Ich wollte unbedingt in Startblock A gleich am Anfang starten um so wenig wie möglich Zeit an den Kontrollen auf dem Hinweg zu verlieren. Auf Grund der Erfahrungen vom 1000er und auch des 600er von diesem Jahr machte ich mir einen Plan. Eigentlich war er ziemlich simpel. Einen 30er Schnitt hielt ich für möglich, dazu maximal 15 Minuten Standzeit an den Kontrollen und kein Schlaf. Macht alles zusammen 44 Stunden und 15 Minuten. Alles was besser wäre ist gut, alles unter 48 Stunden auch, sagte ich mir.

Hinzu kam natürlich noch die Frage was wird alles mitgenommen, was bleibt da. Da PBP rund 11000hm hat macht sich zusätzliches Gewicht auf die Dauer natürlich ordentlich bemerkbar. Die Wetteraussichten waren hervorragend. Kein Regen, 10 - 23°C, eine leichte Prise aus Nordost, Radlerherz was willst Du mehr ? So blieb die Regenjacke da, eigentlich wollte ich nicht mal die Windstopperjacke mitnehmen ( hätte ich es mal gemacht - sie wurde ungenutzt 1200km spazieren gefahren ) - das war mir dann aber doch zu heiß. Ersatzkleidung blieb auch da, einzig die Warnweste musste mit. So hatte ich ordentlich Platz in meiner Lenkertasche und auch in den drei Trikottaschen. Die Lenkertasche sollte dabei nur als Vorratsschrank für das Essen dienen. Mal abgesehen von der Luftpumpe, der Sitzcreme und vom Handy waren darin beim Start Isotonische Zusätze für die Flaschen, sämtliche Gels die sich im Laufe der Zeit bei mir angesammelt hatten, eine Tüte gesalzene Cashews und ein ganzes Baguette mit Nutella. Die beiden Akkus für Licht und den Garmin konnte ich am Vorbau befestigen, brauchten also keinen Platz in den Taschen. Da der Start um 16:00 Uhr war und es dann gleich in die Nacht ging zog ich die Warnweste vor dem Start gleich an, nur keine Zeit unterwegs vertrödeln war die Devise. Somit hatte ich in den Trikottaschen noch ein Fach lehr ( eins war ja mit der Jacke belegt und eines mit Stempelkarte und Geld ). In diese Tasche kam noch eine Flasche zu trinken. Da es nicht so warm war sollte es also bis zur ersten Kontrolle in Villaines la Juhel bei Kilometer 220 reichen. Den Verpflegungspunkt Mortagne bei 140km wollte ich komplett auslassen.

So gerüstet trafen wir eine halbe Stunde vorm Start am Velodrom ein. Im Startblock A ( circa 250 Leute ) standen wir fast ganz hinten. Das wollte ich so eigentlich nicht, aber schon über eine Stunde für die beste Position anstehen wollte ich auch nicht. Es war schon so genug Aufregung vorhanden. Es war Zeit für nochmal Wasser wegschaffen und eine Luftpumpe besorgen, da ich in der finalen Aufregung vergessen hatte nochmal Luft aufzupumpen. So ging es dann zehn Minuten vor dem Start aus dem Startblock heraus hoch zum eigentlichen Start. Martin und Olaf verlor ich dabei das erste Mal aus den Augen. Nach einer Ansprache ging es pünktlich um 16:00 Uhr los. Die Starts bei meinen bisherigen Brevets verliefen bisher immer sehr ruhig. Der Organisator gibt das Startzeichen und das Feld setzt sich locker in Bewegung, keine Hektik, kein Positionsgerangel. Meist fuhr ich vorn im Wind und war dann, wenn überhaupt, nur mit einigen wenigen Leuten unterwegs. Doch was war hier los ? Ich kam mir vor wie bei einem Straßenrennen. Positionskämpfe, Gerangel - das war nicht so richtig nach meinem Geschmack und hat bei einem Brevet eigentlich auch nichts zu suchen. So ging es die ersten 20 km hinter dem Führungsfahrzeug hoch her. Nur nicht stürzen bei den zahlreichen Verkehrsinseln sagte ich mir, alles andere wird dann schon. Als wir aus den Vororten von Paris raus waren und alles freigegeben war wurde es etwas ruhiger im Feld. Dennoch waren wir sehr schnell unterwegs, für meinen Geschmack etwas zu schnell. Permanent fuhr irgendjemand vor das Feld, machte etwas Druck und viel wieder nach hinten. Kein gleichmäßiges Dahingleiten wie ich das bisher von Gruppenausfahrten erlebt hatte. Das brachte viel Unruhe ins Feld und man musste ständig aufpassen. So beschloss ich, entgegen meiner Vorsätze, mich eher im vorderen Teil des Feldes aufzuhalten. Ich arbeitete mich also nach vorn und es dauerte nicht lange bis ich das erste Mal ganz vorne war. Es war aber harte Arbeit nicht gleich wieder nach hinten durchgereicht zu werden. So vergingen die ersten Kilometer, immer wieder wurde das Tempo angezogen. Mein Puls ging zu oft über 180, viel zu viel an dieser Stelle ! Aber was soll’s, die Beine machten es locker mit und fühlten sich verdammt gut an.

Vor Mortagne nach vielleicht 100 km sah ich dann das erste Mal Fahrer aus dem Block B ( starteten 15 Minuten später ) im Feld. Wow, ich hatte dort schon einen glatten 35er Schnitt auf dem Tacho stehen ! Was sind denn das für Typen ging es mir durch den Kopf ? Das konnte ja lustig werden. Mit dabei war auch der fünffache Race across America (RAAM) - Finisher Marko Baloh. Versuche Ihn zu finden und hänge Dich an Sein Hinterrad bis Paris, waren Roberts Worte. Ich hätte nie gedacht Ihn hier zwischen so vielen Leuten zu finden. Wir wechselten einige wenige Worte und schon waren wir in der Anfahrt zur Verpflegungsstation Mortagne. Hier ging es nochmal richtig heiß her, jeder wollte die beste Ausgangsposition haben um auch schnell an seine Verpflegung zu kommen. Danach fuhr ich langsam weiter, Martin schloss wieder auf mich auf. Ich freute mich Ihn hier wieder zu sehen, hatte ich schon befürchtet dass er zwischenzeitlich abgehängt wurde. Auch er hatte eine dritte Flasche dabei und lies den Verpflegungspunkt aus. Schon bald rollte das Feld wieder mit ordentlicher Geschwindigkeit weiter. Immer wieder fuhr ich ganz vorne im Wind. Es fiel mir leicht, die Beine waren immer noch locker. Immer wieder wechselte ich mich mit Mickael, einem Franzosen der auch das erste Mal dabei war, ab. Mit Ihm konnte ich mich immer wieder mal unterhalten, er sprach sehr gut Englisch und auch Deutsch. Auf dem Weg zur ersten Kontrolle ging mir dann aber doch so langsam das Wasser aus, ein Glück das ( mein Wasserträger ) Martin noch dabei war und er nicht so viel getrunken hatte. Ich konnte seine dritte Flasche haben, was mir sehr half. So kamen wir zur ersten Kontrolle bei 220km in Villaines la Juhel. Was ich hier sah schockierte mich noch mehr als die Fahrt bis hier her. Gefühlt fast alle aus dem vielleicht hundert Mann starken Feld hatte ein Betreuerteam dabei. Den Fahrern wurde bei der Ankunft von einem Betreuer förmlich das Rad aus der Hand gerissen. Dann gab es einen Sprint in die Kontrollstelle zum Stempeln, in Radschuhen !!! Auf dem Weg dahin wurden einigen Fahrern von einem zweiten Betreuer dann noch ein paar Silberlinge in die Trikottaschen gesteckt. Wieder raus standen die Räder mit vollen Flaschen bestückt schon bereit. Außer meines, ich hatte niemanden mit der mich versorgt - „no Support“, wie es die Franzosen sagten ! Zu essen hatte ich noch genug aber meine Flaschen waren leer. Keine Chance so weiter zu fahren , also schnell los und an den Wasserhähnen im Freien schnell die Flaschen aufgefüllt. Als ich zurück kam stand mein Rad als einziges noch da. Ziemlich verlassen und ruhig war es geworden auf der Straße. Was soll’s, ich liege eine Stunde vor meinem Zeitplan, der Weg ist ausgeschildert, mein Navi und Licht funktionieren, das Wetter ist Top. Es gibt keinen Grund den Kopf in den Sand zu stecken. Du kannst das auch alleine, redete ich mir ein. Und so saß ich wieder auf dem Bock und fuhr mein Tempo. Es dauerte nicht lange und ich sammelte einen Fahrer nach dem nächsten ein. Ich war so gesehen der Besenwagen hinter dem Führungsfeld. Nach circa 15 Kilometern sah ich dann das erste Mal die roten Lichter vom Führungsfeld. Das motivierte ungemein und schon bald schlossen wir auf das Feld auf. Das hatte ich nach dem bisher erlebten nicht erwartet. Ich ruhte mich hinten im Feld etwas aus, aber schon bald wurde mir langweilig, jetzt war es für meinen Geschmack zu langsam. Also fuhr ich wieder nach vorn. Ich traf Mickael wieder und ich erzählte Ihm was ich in der Pause erlebt hatte. Er sagte mir dass beim nächsten Stopp in Fougeres alle 5 Minuten Pause machen wollten, so war es im Feld ausgemacht. Schön dachte ich mir, da habe ich ja doch eine Chance mit allen wieder los zu fahren. Leider sah die Realität dann doch wieder anders aus. Es rannten wieder alle auf Ihren Stöckelschuhen zum Stempeln, das gleiche Theater wie bei der letzten Pause. Hier brauchte ich aber auch etwas zu Essen, die Baguettes waren alle, nur noch Gels da. Als ich an dem Essensstand ankam und die ersten vier Schokocroissants kaufen wollte war man sichtlich überrascht. Ich war wohl eindeutig zu zeitig dran, um diese Zeit wurden wohl nur Leute mit Support erwartet. Nach einer gefühlten Ewigkeit bekam ich dann aber was ich wollte, ich steckte mir die Croissants unters Trikot, füllte die Flaschen auf und rannte hinaus. Wieder war ich der Einzige der noch da war. Na gut, hast Du es einmal geschafft, schaffst Du es auch nochmal und so legte ich wieder los. Mit einer riesigen Wut im Bauch legte ich los. Dieses Mal hatte ich keine Lust auf Besenwagen spielen. Ich knallte durch die Nacht. Dabei überholte ich bestimmt fünf Leute die aber null Chancen hatten mit mir mit zufahren, so schnell war ich. Aber es machte einen riesen Spaß, mir zumindest ! Schnell war das Feld wieder aufgerollt. Diesmal ruhte ich mich aber im Windschatten bis zur nächsten Pause in Tinteniac bei Kilometer 363 aus.

In Tinteniac sah ich die Sache schon etwas gelassener. Es macht keinen Sinn sich abzuhetzen und dabei die Hälfte zu vergessen wenn ich eh nicht so schnell bin wie alle anderen Fahrer. In Ruhe holte ich mir meinen Stempel und kaufte Verpflegung. Auch hier wieder völlig überraschte Gesichter die mit mir noch lange nicht gerechnet hatten. Auch draußen wurde man auf mich aufmerksam, da ist einer der keinen Support hatte. Ein Belgischer Betreuer rief mir hier noch zu ich solle auf seinen Fahrer warten ( der gerade einbog ) um zu zweit weiter fahren zu können. Sorry, aber jemanden der mir am Rockzipfel hängt und nur meinen Windschatten genießen will war das letzte was ich hier gebrauchen konnte. Unter Beifall verlies ich die Kontrolle und jagte dem Feld wieder hinterher. Abermals sollte ich es aufrollen. Ab hier beteiligte ich mich auch wieder an der Führungsarbeit. Die Beine machten immer noch das was sie sollten, also warum nicht etwas für den Schnitt tun. In Quedillac, nach 389km, gab es eine Geheimkontrolle. Kurz rein Stempel holen und weiter. Da ich als erstes drinnen und auch wieder draußen war kam mir kurz der Gedanke auf schnell weiter zu fahren ohne auf irgendjemanden zu warten. Immer wieder kam es bisher vor das keiner Führungsarbeit leisten wollte wenn ich vorn aus dem Wind ging oder aber das Tempo nach unten ging wenn sich doch jemand fand. Da es doch noch ein ganzes Stück zu fahren war verwarf ich den Gedanken schnell wieder. Bis zur Kontrolle in Loudeac gab es dann immer mal wieder Ausreiser, die aber auch immer wieder gestellt wurden. Vielleicht 10km davor gab es einen letzten Versuch. Zwei Mann waren ein ganzes Stück entrückt. Das Feld wachte auf und es wurde ordentlich Druck gemacht. Es gab einen belgischen Kreisel nur dummerweise als ich dann vorn war kam keiner hinterher. Ich hatte so einen Geschwindigkeitsüberschuss das ich einfach dem Feld davon fuhr. Was jetzt tun, wieder einreihen oder versuchen die zwei Ausreißer und den einen Verfolger einholen. Ich entschied mich für die zweite Variante. Ich fuhr einige Kilometer alleine um dann von Marko Baloh und zwei anderen Fahrern selbst eingeholt zu werden. Super, dachte ich, hättet Ihr nicht etwas eher aufwachen und mitmachen können ? Zu viert ging die Hatz weiter. Der Puls schnellte ordentlich in die Höhe. Hier was es wieder, das Rennfeeling. Pünktlich an der Kontrolle in Loudeac hatten wir die Ausreißergruppe dann auch wieder eingeholt. Das Feld kam vielleicht ein, zwei Minuten später. Gefühlt war die Aktion reichlich sinnlos, aber sie hat endlos Spaß gemacht.

In Loudeac dann wieder dasselbe Spiel wie immer, alle waren versorgt und weg. Nur ich nicht. Abermals fuhr ich hinterher. Aber diesmal hatte ich Glück, nach ein paar Kilometern machte das komplette Feld eine Pinkelpause. Hatte ich mich doch beeilt um nicht zu viel Zeit zu verlieren, so stand ich jetzt da und musste warten. Wieder kamen die Gedanken auf einfach weiter zu fahren. Auf mich hat auch keiner gewartet, warum soll ich jetzt warten, fragte ich mich. Dennoch wartete ich. Zu groß war immer noch der Respekt vor der vorausliegenden Strecke. Also ging es weiter in Richtung Carhaix bei Kilometer 526. Immer wieder war ich vorn im Wind anzutreffen. Es lief nach wie vor gut. Ich war zufrieden. Man merkte aber auch bei einigen schon Verschleißerscheinungen. Das hohe Tempo schien nicht bei allen spurlos vorbei zu gehen. In Carhaix hatte ich dann etwas Glück. Ich hatte noch genug zu essen und brauchte neben dem Stempel nur meine Flaschen aufzufüllen. Super endlich mal nicht hinterher fahren ! Gemeinsam mit allen anderen, es waren jetzt vielleicht noch zwanzig bis dreißig Fahrer, ging es wieder auf die Strecke. Ich vornweg. Wer mich kennt, weiß dass ich gleich nach der Pause immer so meine Probleme habe wieder in den richtigen Tritt zu kommen, so auch hier. Wirklich schnell kann ich also nicht gewesen sein. Es ging durch die Ortschaft wieder hinaus, leicht abschüssig. Keine Ampeln, Vorfahrtsstraßen oder Bahnübergänge wo man vielleicht hätte anhalten müssen. Nach ein paar Minuten fahren drehte ich mich um, keiner mehr da ! Was ist denn jetzt los ? Können sie nicht mehr oder wollen sie nicht mehr oder ist irgendwas passiert ? Gehört hatte ich nichts. Nach kurzem Überlegen entschied ich mich jetzt doch für das alleinige weiterfahren. In meinen Augen hatte es sich schon länger angekündigt. Sollte das jetzt der Wink sein ? Alleine zog ich jetzt meine Spur nach Brest. Eine tolle Landschaft zeigte sich links und rechts der Straße. Dann eine lange Abfahrt vom einzigen „Berg“ ( ist immerhin über 300m hoch ). Immer wieder drehte ich mich um, aber niemand war zu sehen. Das Führungsfahrzeug fuhr vornweg und mit etwas Abstand folgte ich. Kurz vor Brest stand dann das erste Mal das Fernsehen am Straßenrand und filmte mich. So ging das bis zur Kontrolle. Zahlreiche Autofahrer und Passanten am Straßenrand winkten und jubelten mir zu. Es war schon hier ein tolles Gefühl als erster lang zu fahren. Egal wie die Rückfahrt wird, das waren definitiv die geilsten 600km auf dem Rad die ich je erlebt hatte.

Mein Plan sah vor, dass ich in Brest 13:43 Uhr einrolle. Tatsächlich war es aber schon 11:34 Uhr. Über zwei Stunden Zeitvorsprung und ein 32er Schnitt standen zu Buche. Mein eigentliches Ziel von 44 Stunden konnte ich praktisch nicht mehr verfehlen, zu viel hätte schiefgehen müssen. In Brest an der Kontrolle dann wieder das übliche. Großes Erstaunen über einen Fahrer der keinen Support hat. Es war vorerst das letzte Mal das man noch nicht um diese Zeit auf hungrige Fahrer eingestellt war. Leider war die Verpflegungsstelle ewig weit weg, fluchend rannte ich über den riesigen Platz. Ab hier lief die Uhr gegen mich. Aber was sollte ich machen, ich brauchte was zu essen. Mehrere Schokoladencroissants, Bananen und zwei Cola nahm ich mit. Unter staunenden Augen verstaute ich alles am Fahrrad. Mit dabei das Fernsehen, was alles filmte. Die Leute ringsherum waren begeistert. In dem Augenblick als ich dann los wollte kam gerade das Feld angefahren. Es war das letzte Mal das ich es hier sehen sollte. Erst in Paris im Ziel sollte ich einige von Ihnen wieder sehen.

Weiter ging es, wieder aus Brest heraus, aber auf einer anderen Route wie die Hinfahrt. Es dauerte nicht lange und ich kam wieder auf die Strecke der Hinfahrt. Ab jetzt war Gegenverkehr angesagt. Rund 6000 Fahrer sollten mir im Laufe des Tages entgegen kommen. Praktisch habe ich alle gesehen, vom Zweiten bis zum Letzten spät in der Nacht. Interessant war mit was für unterschiedlichen Rädern die Leute unterwegs waren. Vom 20er Klapprad, über 26er Mtb, Trekkingrad bis zum Rennrad, Tandems, ein deutsches Triplet, dreirädrige Rennräder und Tandems, Liegeräder jeglicher Art, Zigarren ( vollverkleidete dreirädrige Liegeräder ) und Räder die eigentlich mehr ein Stepper auf zwei Rädern sind. Das ganze natürlich von neu bis alt inklusive der Kleidung. Fast alle grüßten, winkten mir zu oder hoben den Daumen. Es motivierte mich. Klar wurde zurück gegrüßt, so oft es ging. Ich muss aber auch ehrlich zugeben dass ich etwas froh war, als es dunkel wurde und ich so deshalb nicht mehr jeden grüßen „musste“. Mit der Zeit wurde es anstrengend und nervte dann doch irgendwann mal, bei 6000 Entgegenkommenden. Kurz nach dem Zusammenführen der beiden Streckenteile vor Brest kam mir Martin als erster in einer Gruppe entgegen. Wir schrien uns etwas zu, ohne dass wir es beide verstanden. Egal, ich freute mich, dass er noch so gut in der Zeit lag. Wenn er halbwegs durchhält sollte er unter 50 Stunden locker schaffen, rechnete ich nach. Mit ein paar Minuten Abstand kam mir dann Olaf entgegen. Bist Du erster rief er mir entgegen. Ich brüllte ein lautesJAAAA zurück. So verging die Zeit wie im Fluge. Das Führungsfahrzeug vornweg. Ab und an kam ein Begleitmotorrad vorbei und fragte nach dem rechten. Alles gut soweit. Einer von Ihnen stoppte immer wieder die Zeit zum Verfolgerfeld. Ich hatte den ganzen Tag immer zwischen 18 und 22 Minuten Vorsprung, egal wie lange meine Standzeit an den Kontrollen dauerte. An den Kontrollstellen war natürlich jetzt ordentlich was los. Jede Menge Fahrer, die erst auf der Hinfahrt waren,die irgendwo saßen, schliefen, essen oder einfach nur pausieren taten. Ab hier war man dann auf Kundschaft eingestellt. Bei den meisten Stellen eskortierte mich jemand hinein. Ich brauchte nicht anstehen, sondern konnte gleich vorne an die Schlange ran und Verpflegung kaufen. Ich hoffe das ich hier niemanden zu sehr „auf die Füße getreten“ bin ! Bis auf einen deutschen Fahrer der mich recht barsch angegangen ist waren auch alle sehr verständnisvoll. Sollte sich also jemand von mir schlecht behandelt gefühlt haben, so möchte ich mich hiermit ausdrücklich entschuldigen ! Auch draußen half man mir jetzt die Flaschen zu füllen, Fahrrad halten. Die Leute bildeten immer eine Traube um mich herum stellten Fragen, begutachteten das Rad, machten Fotos oder filmten mich. Egal wo ich hinkam, man konnte es nicht richtig glauben. Gern wäre ich immer etwas länger geblieben und hätte das alles etwas mehr genossen. Jedoch rannte die Zeit unaufhörlich weiter. Immer wieder rechnete ich aus, wie ich in der Zeit lag, wann ich wo bin und was daraus am Ende werden könnte. Klar das Tempo von der Hinfahrt konnte ich nach den bereits absolvierten Kilometern und der langen Zeit auf dem Rückweg nicht mehr halten. Die letzten 400km wurden zunehmend anstrengender. Die Prise Wind kam immer noch aus Nordost und damit meistens entgegen. Das war zwar nicht viel, aber wenn man mal ein Stück Richtung Süden oder Südosten fuhr merkte man deutlich wie diese Prise doch anschieben konnte.

 

So verging der Tag recht schnell. Ich hatte tolle Erlebnisse an den Kontrollen. Überall standen Menschen am Straßenrand und feuerten mich an. Verpflegungsstände waren aufgebaut wo sich Trauben von Radfahrern sammelten. Die Dörfer waren geschmückt mit allen möglichen Arten von Fahrrädern. Von riesig groß bis klein. Neu und alt. Irgendwie wurde überall was gemacht. Hier merkte man schon, dass die Franzosen eine ganz andere Beziehung zum Fahrrad haben als die Deutschen. Auch wenn es nur Nebenstraßen waren die wir befahren haben, ich habe nicht einmal erlebt das mich jemand an hupt oder schneidet. Es war ganz sicher oft so dass die Autofahrer einiges an Geduld brauchten durch die Massen an Radfahrern.Je später der Tag wurde desto langsamer erschienen mir die Entgegenkommenden. Die Gesichter wurden leerer und auch die Art zu treten sah nicht mehr so richtig rund aus. Ich sah Leute die eine Stunde nach mir gestartet waren und mir jetzt erst entgegen kamen, ich hatte schon über 800km weg. Da rechnet man dann schon mal grob nach, wann die in etwa wieder ankommen werden. Es ist ganz sicher auch für mich eine Art Schinderei, aber sich über doppelt so lange schinden auf derselben Strecke ? Sie haben auf alle Fälle meinen höchsten Respekt !

Fougeres war dann die erste Kontrolle wieder im Finsteren. Ab hier wurde es wieder deutlich ruhiger, aber nur was die entgegenkommenden Fahrer anging. Das Interesse an mir nahm deutlich zu und ich hatte das Gefühl als eilte mir der Ruf so langsam vor raus. Hier war auch die einzige Station wo ich mal ein belegtes Baguette kaufen konnte. Leider war ich so in Gedanken dass ich nur eins kaufte. So langsam konnte ich die Croissants und Bananen nicht mehr sehen. Das Ganze war aber auch deswegen etwas fatal, als sich herausstellte das am nächsten Kontrollpunkt sämtliches Essen ausverkauft war. Mit Mühe und Not reichte es aber dennoch. Ein paar Gels waren noch übrig, ein sehr trockenes Brötchen aus Brest und eine Cola. Mit der Müdigkeit hatte ich auch in der zweiten Nacht keine Probleme. Nicht ein einziges Mal hatte ich das Gefühl einen Sekundenschlaf zu haben oder unaufmerksam zu sein. Wie letztes Jahr beim 1000er Brevet Red Bull trinken ging hier nicht, da es keines unterwegs zu kaufen gab. Einzig ein paar Gels hatten etwas Koffein, welche ich mir extra für die zweite Nacht aufgehoben hatte. Ob diese es allerdings am Ende gebracht haben ? Ich werde es nie erfahren. Zur Vorsicht bin ich dennoch fast die ganze Nacht in der Mitte der Straße gefahren. Zum einen war dort der Belag meist nicht so rau und sollte ich doch mal unkonzentriert sein so ist es etwas weiter bis zum Straßengraben, dachte ich mir. Aber wahrscheinlich hatte ich ordentlich viel Adrenalin in mir, was mich wach und konzentriert hielt. Da nachts nur noch das Führungsfahrzeug in einiger Entfernung fuhr und kein Motorrad mehr da war, wusste ich leider nicht mehr wie viel Vorsprung ich hatte. Immer wieder drehte ich mich um, aber Lichter waren nirgends zu entdecken. Nur ab und an kam mal ein Auto vorbei, aber deren Lichter erkannte man schnell.

Weit vor Dreux, der letzten Kontrolle, brach langsam der zweite Morgen heran. Es wurde mit 8°C recht frisch und ich überlegte hier das einzige Mal meine Windjacke anzuziehen. Jedoch, dachte ich mir, spar Dir lieber die Zeit. Lange kann es nicht dauern bis die Sonne wärmt. So biss ich die Zähne zusammen und versuchte die Kälte zu ignorieren so gut es ging. So langsam wurde mir bewusst in was für einer Zeit ich das Velodrom erreichen konnte und das, wie es aussah, als Erster. Man denkt ja vorher schon viel darüber nach, was und wie es werden könnte. Dass ich das aber alleine schaffen könnte, nein sowas hatte ich für ausgeschlossen gehalten. Es ist ja nicht so, dass die anderen nicht Rad fahren können. Immer wieder drehte ich mich um, wenn die Straße weit einsehbar war, weil die Angst da war, Sie könnten mich ja doch noch einholen. Nun, ab jetzt sah ich wieder Radfahrer. Aber es waren eindeutig Halluzinationen. So was hatte ich vorher noch nie erlebt. Drehte ich mich um sah ich zwei weiße Radfahrer. 10 Sekunden später war es nur noch ein Grüner. Wahrscheinlich war es aber in Wirklichkeit nur ein Schild oder Pfosten. So ging das die ganze restliche Zeit bis ins Ziel. In der Kälte musste ich ab und an noch mal anhalten um Wasser weg zu schaffen, dabei konnte ich dann in Ruhe nachsehen. Radfahrer waren aber in jedem Falle nicht zu sehen. Das beruhigte mich ungemein. In Dreux nach einem endlosen Marsch zur Stempelstelle, dort noch den vorletzten Stempel holen ( den letzten gibt es im Velodrom ) und noch mal zwei Schokoladencroissants, auch wenn ich diese wirklich nicht mehr ersehen konnte. Trotz dass ich hier viel zu zeitig eintraf, die Kontrolle würde normalerweise erst zwei Stunden später aufmachen, jubelte man mir wieder zu. Schnell war ich wieder auf dem Rad und nahm die letzten 64km unter die Räder. Diese verliefen meist flach ( die einzigen flachen auf der ganzen Strecke ) auf abgelegenen Straßen durch die Vororte von Paris. Das Führungsfahrzeug immer vorn weg. Je näher wir dem Ziel kamen, desto mehr hielt es mir die Straße frei. Ich war wieder voll bei der Sache, es war wieder warm, kurzum es rollte gut dahin. Immer wieder jetzt Passanden am Straßenrand und Radfahrer die ungläubig auf die Uhr schauten und jetzt noch keinen Heimkehrer erwarteten. Jetzt geht einem langsam alles Mögliche durch den Kopf was noch passieren könnte. Hoffentlich keine Panne, egal was, halte durch. Dann kam endlich das erste Schild, noch 10km bis ins Ziel. Noch ein paar letzte Kreisverkehre und Ampeln, überall wurde ich durch gewunken. Zum Schluss noch etwa fünf Kilometer durch einen Sportpark, die sich aber ewig lang hingezogen haben.

Und dann steht es da, das Velodrom. Das Ziel davor etwas klein und unspektakulär. Dafür aber jede Menge Leute, Fernsehen und Fotografen. Alle jubeln mir zu. Ich rolle auf dem riesigen Platz davor zu einem einzelnen Absperrgitter und lehne mein Rad dort an. Das erste was ich mache ist mir die Schuhe auszuziehen, wie habe ich mich seit Stunden darauf gefreut. Es kommen einige Leute angerannt, gratulieren mir und machen Fotos. Jetzt muss ich nur noch ins Velodrom, den letzten Stempel holen und das Heft abgeben. In aller Ruhe geht es hinein. Es ist etwas verlassen um diese Zeit, kein Vergleich zu den vergangenen Tagen, wo Tausende hier drin waren. Gratulationen hier von den wenigen freiwilligen Helfern die um diese Zeit schon da sind. In Ruhe hole ich mir mein Essen, setze mich hin und mache erst mal nichts. Seit 42 Stunden und 26 Minuten endlich wieder Zeit zu haben. Nicht weiter zu müssen, ein herrliches Gefühl. Ein älterer, gebürtiger Engländer setzt sich zu mir. Wir plaudern eine ganze Weile über alles Mögliche. Nebenbei esse ich, Nudeln mit Hühnchen. Das geht runter wie Öl. Als ich fertig bin mit Essen kommen die ersten nachfolgenden Fahrer herein. Ein Plausch hier ein Plausch da, Fotos, Hände schütteln, das ganze Programm. Immer wieder Bewunderung vor mir und die Frage wie das alleine ging oder ob ich nicht doch irgendwo einen Betreuer versteckt habe.

Mit brennenden Händen, Füßen und Hintern eierte ich mit dem Fahrrad danach zum Zeltplatz zurück. Für die 12km brauchte ich tatsächlich eine dreiviertel Stunde, so langsam war ich schon lange nicht mehr unterwegs. „Schnell“ noch duschen, etwas essen und in Ruhe alle eingegangenen Nachrichten im Handy lesen, so mein Plan. Daraus wurde im bequemen Campingstuhl leider nichts mehr. Nach 56 Stunden ohne Schlaf forderte den mein Körper unweigerlich ein. Ich schaffte es gerade noch so in meinen Schlafsack in dem ich glücklich und zufrieden einschlief.

Paris - Brest - Paris, es war eine fantastische Veranstaltung. Hervorragend organisiert. Es gab hier keine Nachlässigkeiten, einmal den falschen Eingang benutzt egal wo - sofort wurde man auf den richtigen Weg gewiesen, es passte einfach alles. Die Strecke, super ausgewiesen, permanent wellig - für mich ein Traum. Vielen herzlichen Dank dafür !!!

Da schon im Velodrom mehrfach die Frage aufkam, wie es jetzt weiter geht und wo man mich als nächstes sieht. Ja, es gibt ein Ziel. Das gab es schon vor PBP, nur war es bisher mehr ein Traum. So langsam denke ich aber, dass es für mich machbar ist, wenn es denn irgendwie zu finanzierenwäre:

Ich würde gern in 3 - 5 Jahren am Race across America (RAAM) teilnehmen. 4800km Einzelzeitfahren einmal quer durch die USA von West nach Ost. Als Vorbereitung bis dahin noch ein paar ähnliche Veranstaltungen in Europa mit bis zu 3000km Länge.

 


 

In English:

Hello,

I'm the fastest PBP rider 2015. Because there are a lot of questions to my ride, I got my report translated. Many, many thanks to Jessica Müke, who did this for me !!! So please enjoy the report and if there still questions, feel free to ask. I will try to answer them.

Björn

Paris-Brest-Paris 2015

The first time I heard about PBP was in 2011. I had started cycling and wanted to get fit for „Fichkona“. A friend of mine told me about brevets, which he would like to do in preparation. So I went to Bennewitz and rode 200 and 400k. 2011 was a year, in which the PBP took place and things went crazy. For me the 600k of Fichkona were exciting and challenging as well. I couldn't imagine doing 1200k from Paris to the Atlantic coast and back.
How could someone spend so many hours on the bike? What about eating and drinking? Sleeping? A lot of questions. Though I was fascinated from the very beginning, because I have heard a lot about PBP and I got hooked.

Because of PBP just takes place every forth year, I had plenty of time for training. Everything turned out well last year, I did a lot of brevets (one 1000k brevet, so I had the chance to sign in for PBP at the beginning). I really wanted to start in block A in the front, to save time at the check points on my way home. With my experiences of riding 1000 and 600k I started to make a plan. A very simple one.
I thought it might be possible to go for an average speed of 30km/h, a max. of 15 minutes of break at the check points and no sleep at all. In total that would be 44 h and 15 min. Faster would be great, but at least to finish in less than 48 h.

Of course I thought about the things I should take with me. There are 11000 m of altitude - all the things I would carry with me, would cause an effect during the ride.
The weather forecast was amazing, no rain, 10 up to 23°C, a breeze blowing from Northeast. What else could I ask for?
I decided not to take the waterproof jacket with me and no changing clothes. Actually I didn´t want to take the windstopper jacket, but I carried it, though I had never needed this jacket. But I took the safety vest.
There was a lot of space in my front bag (for food) and in my jersey.
The things I took with me in the front bag: air pump, Chamois creme, mobile phone, isotonic adds for the water bottles, salted cashews and a baguette with Nutella.
I placed two batteries for the light and my Garmin on the stem.
Before we started at 4 pm I put the safety vest on because soon it would be dark and I didn´t want to loose any time. Still some space left in my jersey, next to the jacket, stamp card and some money, so I carried another bottle. It wasn´t too hot, so I thought I´d make it until the first check point in Villaines la Juhel (220k), leaving the first catering service behind (140k).

We arrived 30min in advance in the Velodrome and we were at the back of block A (approx. 250 people). I wasn´t that happy about being far behind, but I didn't want to queue for getting the best position hours before we started. We had enough excitement without fighting for the best position. So time for going to the loo and to pump up the tyre. 10 min before we started we rode to the official starting point. I lost Martin and Olaf for the first time. After a short speech we started at 4pm. If I think of my former brevets, the start has been always relaxed. First there is the starting signal and then the peloton moves on. Without pressure, without fighting for the best positions. Mostly I was out front in the wind and later on just together with a few people or on my own.
But what was going on in here? Felt like a race. Wrangling and battles for positions - this was not what I wanted. And I don´t think that this suits a brevet. The first 20 k has been a stressful right behind the leading car. I just didn´t want to crash (there were a lot of traffic islands), everything else would be ok. The peloton got more relaxed when we left Paris and the suburbs. But we were too fast. All the time people tried to go in front and to put some pressure on. Nothing to do with what I usually experience when cycling with others. I needed to be very carefull. I decided to ride in the front (against my plans) of the peloton. Didn´t take a lot of time until I was first. Hard work not to fall behind again. From time to time increasing speed during the first kilometers. My heart rate went way too often behind 180 bpm. But my legs were still fresh and I was feeling pretty good.

Right before we reached Mortagne (must have been at kilometer 100) I saw some cyclists from block B (they had started 15min later) for the first time reaching the peloton. Wow, until then I had an average speed of 35 km/h. What´s going on with these guys?
That was going to be fun. Marko Baloh - he finished five times the Race across America (RAAM) - was also with us. Robert told me: „Try to find him and stick to his rear wheel.“ I never expected me to find him in the crowd. We talked for a little while until we reaches the catering point in Mortagne. People went crazy there, because everybody wanted to get the best position to get some food quickly. I started again slowly and Martin could reach me.I was pleased to see him, I was worried if he had fallen behind. He had a third bottle as well, so we skipped the next catering point. Soon the peloton got faster again. More than just once I was out front in the wind. Easy for me, my legs were still strong. Me and Mickael, a French guy, who rode for the first time PBP, did the job at the front. His English and German was quite good, so we could talk to each other. On my way to the first check point I was running out of water . Lucky me, Martin still had some water left. He gave me his third bottle - that helped a lot. We reached the first check point after 220 k at Villaines la Juhel. I was shocked by the fact that nearly everybody seemed to have an own team of companions. When the cyclists reached the check point the companions almost snatched the bikes out of their hands. Then they sprinted in their cycling shoes to the check point to get a stamp. Other companions put them some food in the jerseys. When they came out, the bikes were ready to go, of course with refilled water bottles. Except my bike. I was on my own, „no support“.
No chance for me not to stop, I just quickly refilled my bottles. As I came back, only my bike was left. Quite lonesome on the street. Doesn´t matter, I was about 1 hour faster than I had planned. There were a lot of signs on the road, my navigation and light was running well, the weather was also perfect. No need to worry. I kept telling me, that I could do it on my own. I was back on the bike and was happy to ride „my own“ pace. After a short time I reached more and more cyclists. You could say, I was sort of a sweep bus behind the peloton. After another 15 k, I could see the red lights of the peloton.
Motivation was high and so I could reach them. I didn´t expect that.
I tried to relax at the back of the peloton, but I was getting bored because the pace was too slow. I met Mickael again and told him about my experiences at the check point. He told me that the peloton agreed to stop in Fourgeres to have a break of 5 min. Quite nice, so I had the chance to leave together with the other cyclists. Again, people ran on their „high heels“ to get the next stamp. Same procedure as last time. No baguette left, just gels - I needed some food. I reached the catering point and bought four croissant - the people there were quite surprised. I was way too fast for a guy with no support. Must have been ages, until I got what I wanted. I carried the croissants in my jersey, refilled the bottles and left quickly. Again, I was the only one who was left. Well, you did it once, you can do it a twice. I was really angry. I didn´t want to be the sweep bus again. I was rushing through the night. I passed 5 people, who had no chance to keep up with me. Good fun for me! When I reached the peloton again, I enjoyed the slipstream until the next stop in Tinteniac (kilometer 363).

I was more relaxed now. It´s pretty stupid to rush too much and leave a lot of things behind as I can´t be as fast as some others.
I got the next stamp and bought some food. Again, a lot of surprised people, who didn´t expect me. Even people from outside started to pay attention - there is a guy without support. A companion from Belgium told me to wait for his cyclist to ride together. Sorry, but I don´t need anyone who just want me to do the dirty job and enjoy cycling in the slipstream. People applauded as I left and chased the peloton. Once again I made it to the front. I was involved in doing the leadership job again. My legs were still doing what they should do, so why not increasing the pace? In Quedillac, after 389k there was a hidden check point. Went inside to get the stamp and quickly continued riding. Because I was first inside and out again, I thought about leaving on my own. More than once it happened that nobody wanted to do the leadership job in front when I wanted to relax or the pace was getting too slow. Still a lot of kilometers to go, so I decided to wait. Until the check point in Loudenac there were a few runaways, but we always catched them. 10 k before Loudenac there was a last runaway. Two people were quite far in front of us. The peloton noticed that and put on some pressure. There was a Belgium circle and when I was out front nobody could keep up. I had so much energy/speed left over that I just left everyone behind. I thought about what to do. Getting back in the peloton or trying to catch the two people in front of me. I decided to catch them.
I did a few kilometers on my own, until Marko Baloh and two others reached me. Great, what took you so long joining me? We (4 guys) went on and on. My heart rate increased. There it was, the feeling of racing. We finally catched the runaways in Loudenac. The peloton followed 1 or 2 minutes later. Maybe futile efforts, but it was so much fun!

In Loudenac same procedure as always. Everyone was ready and gone. Except me. Once again I followed them. I was lucky, because only after a few kilometers, the peloton stopped for a short break. I was in such a hurry to reach the peloton - now I had to wait. I thought about leaving on my own again, because nobody ever waited for me. Why should I wait? But I did so. Too much respect of what was still left to ride. We went to Carhaix (kilometer 526. Again and again I was out front in the wind. Still everything was good and I was happy. But you could see the pain of others. Our fast pace was not that easy for everyone. In Carhaix I just needed to collect the stamp and refill my bottles, I still had some food left. Very nice not to ride behind!
We were back on the street - must be 20 or 30 people left. Me in front. People who know me, could tell that it´s quite hard for me to find my pace again after a break. Same here. I couldn´t be that fast. We went through some villages, quite steep streets, no traffic lights or other traffic signs to respect or a railway level to stop at. After a few minutes I turned around and nobody was there! What happened? Are they done or was there an accident? I couldn´t hear anything. I decided to go on. From my point of view that was just what I suspected. Is this the sign? I was alone on my way to Brest. You could see a beautiful scenery. Then a long way down from the only real „hill“ (well, 300 m high). I kept turning around, but nobody was there. The leading car was in front and I followed. Before Brest there were people from a TV station, who filmed me until I arrived at the next check point. A lot of drivers and people on the streets waved and cheered me. It was a great feeling being the first. No matter how the way back home would be like, that had been the most wicked 600 k I´ve ever ridden.

I planned to arrive in Brest at 1:43pm. In fact I reached Brest at 11:34am. More than 2 hours earlier and an average speed of 32 km/h.
I could not fail to finish in 44h - that was what I originally planned. At the check point in Brest same business as usual: People full of amazement because of me - a cyclist without support. The catering point was quite far away, so I ran. From now on the clock was running against me. But what should I do? I needed some food. I took some croissants, bananas and coke and placed it on the bike. TV was filming me. People around were amazed. When I was leaving, the peloton reached the check point. That was the last time I saw the others. Only in Paris I should see some of the cyclists again.

I kept going, leaving Brest on another road. After a few minutes I was back on the same road I took on my way to Brest. Now I experienced oncoming traffic. I met about approx. 6000 cyclists during the day. Practically I´ve seen everybody, the second and the last late at night. There were a lot of different kind of bikes: 20 `` folding bikes, 26`` MTB, randonneurs, road bikes, tandems, recumbent bikes, cigarrs (recumbent bikes with three wheels and fully covered) and some bikes, which were more like a stepper on two wheels. Everything from new to old, including the clothes. Almost everyone said Hi, waved or put their thumbs up. That was a good motivation. Of course I said hello too, as often as I could. But to be honest, at some point it was pretty annoying, if you imagine there were 6000 people to say Hi to. I was happy about cycling in the dark again, so I didn´t need to say Hello to everyone. Shortly after the two roads met I saw Martin in front of a crowd cycling towards me. We both tried to shout a few words, but we couldn´t understand a thing. But I was happy to see him in time. If he could keep up, he would be able to finish in 50 h. After a few minutes I met Olaf. „Are you first?“, he asked me. I was screaming a „yeeeees“ back. Now time was rushing. The leading car still in front. From time to time some motorbikes passed and asked me if everything was ok. One of them stopped the time to the peloton behind me. During the whole day I always had 18 up to 22 min lead. Now the check points were much more crowded. A lot of cyclists, who were still on their way to Brest. Some were just sitting down, sleeping, eating or having a break. This was the time when the people from the check points really expected cyclists. I was lucky that I had some people who escorted me to the check and catering points, so no need for me to queue. I hope that I wasn´t too rude. Except from one German cyclist, who was not amused, everybody was understanding. If there is someone, who was upset re my behavior, I would like to say sorry!
Now a lot of people helped me to refill my bottles or just took care of the bike for a second. I was in the middle of a crowd. People were asking questions, had a look on my bike and were taking photos No matter where I stopped, people couldn´t trust their eyes. I would have loved to stay longer, but the clock was still running. All the time I tried to figure out, where I was etc and of course where this would end up. I couldn´t go as fast as I was on my way to Brest. The last 400k were pretty exhausting, including a headwind from Northeast. Not a very strong one, but still enough to recognize.

The end was rushing by. I had some great adventures at the check points. A lot of people were standing on the side walks, cheering me on. The villages were decorated with all kind of bicycles, big and small ones. There you could see, that French people have a totally different relationship to cycling/their bikes. We just took small roads, but I never experienced rude drivers, though they needed a lot of patience. Later that day, it seemed that the oncoming cyclist were getting slower and slower. You could see exhaustion in their faced and even how they moved the pedals didn´t look very easy. I saw people, who had started just one hour after me - and now they were still on their way to Brest. I tried to calculate when they would finish. It was a struggle for me, but to cycle as twice as long as me? All I can say: Well done!

I arrived at the check point in Fougeres by night. It was quiet re to the oncoming cyclist. But people seemed to get more and more interested in me like my reputation preceded me.
Lucky, that this was the only check point where I could buy a sandwich. I was lost in my thoughts, so I just bought one - after so much time I couldn´t imagine eating more croissants and bananas. Some sort of fatal, because at the next check point there was no food left. But I got through! I still had some gels, a dry biscuit and a coke left.
No problems to stay awake for another night. I never experienced microsleep or inattention. No chance to drink some Red Bull like I did during the last 1000k brevet - simply because there was no Red Bull! Just had my gels left, with a little shot of caffeine. I don´t know, if they had a special impact on me and I will never know. Just to be extra careful, I drove all night in the middle of the street. The surface of the road was much better and just in case I would get a bit sleepy, I would have some more meters left before I`d fall into the ditch. I guess there was way too much adrenalin in my body, to get really tired. There were no motorbikes, just the car in front of me, so nobody could tell me about my lead. I turned around, more than just once, to check if I could see any lights. But there were none.

The day dawned many kilometers before I reached Dreux - the last check point. It was pretty cold (about 8°C) and this was the only moment, where I thought about putting on my windstopper jacket. But I wanted to save time, so I didn´t. Couldn´t take a lot of time, until the sun would come out. I tried to ignore the cold and thought about reaching the Velodrome and to be first. I thought about if before, but I couldn´t imagine to do it on my very own. Again I turned around, anxious that there could be someone right behind me. And I saw some cyclists! Hallucinations. Never experienced such a thing before. I saw two white cyclists, 10 secs later there was only one green cyclist left. Must have been traffic signs. The whole hallucination period lasted until I reached the finish line. I still needed to stop for a few times to go to the loo - then I had a profound look on the road. No cyclists at all, I calmed down. I picked up the stamp at Dreux and two croissants, even though I was sick of it. People were cheering me on, usually the check point would have opened two hours later! Back on the bike, there were only 64 k to go. A pretty flat part, passing the suburbs of Paris. The car was still in front of me and helped me to pass. My energy was back, it was warm and I enjoyed the road. Again and again a lot of people, who couldn´t believe their eyes.
Then I thought about what could go wrong. „Hopefully no breakdown, just try to keep up.“ And finally I could see the sign, telling me, that there were just 10 k left. I passed the last traffic lights and roundabouts. After that I needed to pass a sport park.

And then: There it is, the Velodrome! The finish line in front was quite small. But a huge amount of people, TV, photographers. Everybody was cheering. I stopped and the first thing I did, was taking off my shoes. A few people congratulated me and some took pictures. Now I needed to go into the Velodrome to get the last stamp. I moved in - a bit lonely inside compared to the days before. Just a few volunteers who were happy to see me. I sat down, doing nothing than just eating. First time after 42h and 26 minutes! Now I had time, no need to rush. That was an amazing feeling. A man from the UK sat down next to me. We talked for a little while, while I was eating pasta with chicken. Delicious as hell. As I finished eating, a few more cyclists arrived. I talked to them. Again taking pictures, shaking hands, people who were just full of admiration. They asked me how I could do this on my own and if there was some sort of hidden support.

I walked to the camping site with burning hands, feet and bum. 12 k, but it took me about 45 min. My plan was to have a shower, something to eat and then to check my mobile phone for messages. But after 56 h with no sleep, my body needed some rest. I ended up in my sleeping bag - happy but I fell asleep soon.

Paris-Brest-Paris, what an amazing event. Well organized, no negligence. If you were taking the wrong entrance, there were people who would guide you to the right one. The route was full of signs, up and down all the time - this is what I love. Thank you very much!!!

To answer the question about my upcoming plans and what I want to do next: Yes, I have something in mind. An event, which is far longer than PBP and had always been a dream to me. Now I think, I could do it. Just need to think about the funds:

I would like to take part in the Race across America (RAAM) in 3-5 years. 4800k on my own, straight through the USA from West to East. To prepare, I would like to do similar events in Europe up to 3000k.

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